SLS
SLS (Selektives Lasersintern) ist ein additives Fertigungsverfahren, bei dem ein Kunststoff- oder Metallpulver (häufig PA12, TPU oder Metalllegierungen) mittels Laserstrahl lokal verschmolzen wird. Im Gegensatz zu SLA oder FDM kommt hier ein Pulverbett zum Einsatz, in dem das Modell schichtweise entsteht.
Funktionsweise
Eine dünne Schicht Pulver wird aufgetragen. Ein Laser verschmilzt gezielt jene Partikel, die zum Bauteil gehören. Nach Abschluss einer Schicht senkt sich die Bauplattform ab, und eine neue Pulverschicht wird aufgetragen. Das unverschmolzene Pulver dient als Stützmaterial und kann später recycelt werden.
Typische Materialien
- Kunststoffpulver: Polyamid (PA12), TPU (thermoplastisches Polyurethan).
- Metallpulver: (Siehe auch Metall-3D-Druck) für metallische Bauteile, sofern es sich um ein entsprechend spezialisiertes SLS-Verfahren handelt.
- Kompositwerkstoffe: Pulver mit Glas- oder Kohlenstofffasern für erhöhte Steifigkeit.
Einsatzbereiche
- Prototypen: Besonders geeignet für funktionsfähige Muster, da keine separaten Stützstrukturen benötigt werden.
- Kleinserien: Dank vergleichsweise guter Materialeigenschaften und präziser Bauteilqualität.
- Funktionsbauteile: Oft für Luftfahrt, Automobil- und Konsumgüterindustrie.
Vor- und Nachteile
- Vorteile: Komplexe Formen ohne Stützstrukturen, robuste Bauteile, Pulver ist teilweise wiederverwendbar.
- Nachteile: Hohe Anschaffungskosten für die Anlagen, Nachbehandlung (Entfernung und Aufbereitung des Pulvers) ist erforderlich.