SLM

SLM (Selective Laser Melting, zu Deutsch „selektives Laserschmelzen“) ist ein metallbasiertes 3D-Druckverfahren, bei dem feines Metallpulver mit einem Laser punktuell aufgeschmolzen und Schicht für Schicht zu einem festen Bauteil aufgebaut wird.

Funktionsweise

Beim SLM wird eine dünne Schicht Metallpulver auf einem Bauplattformsystem ausgebracht. Ein Laserstrahl fährt die Bereiche ab, die für das Bauteil relevant sind, und verschmilzt das Pulver vollständig (Schmelzbad). Anschließend senkt sich die Bauplattform um die Dicke einer Schicht ab, und neues Pulver wird verteilt. Der Prozess wiederholt sich, bis das gesamte Bauteil fertiggestellt ist. Abschließend wird das Bauteil aus dem Pulverbett entnommen und ggf. nachbearbeitet (z. B. Entfernen von Stützstrukturen, Wärmebehandlung, Sintern).

Typische Materialien

  • Edelstahl (z. B. 316L)
  • Werkzeugstähle (z. B. H13)
  • Aluminiumlegierungen
  • Titan- und Nickelbasislegierungen

Anwendungsbereiche

  • Medizintechnik: Herstellung patientenspezifischer Implantate und Prothesen.
  • Luft- und Raumfahrt: Leichtbau-Komponenten mit komplexen Innenstrukturen.
  • Automobilindustrie: Funktionsbauteile, Prototypen und Werkzeuge (z. B. Spritzgussformen).
  • Allgemeiner Maschinenbau: Einzelteile in kleiner Stückzahl mit besonderen Geometrien.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Hohe Dichte und Festigkeit der gefertigten Teile, vergleichbar mit konventionell hergestellten Metallbauteilen.
  • Große Designfreiheit (z. B. konturnahe Kühlkanäle).
  • Keine speziellen Formen oder Fräswerkzeuge erforderlich.

Nachteile:

  • Hohe Anschaffungs- und Betriebskosten für Anlagen und Pulver.
  • Begrenzter Bauraum im Vergleich zu klassischen Gieß- oder Frästechniken.
  • Erfordert oft Nachbearbeitung (z. B. Wärmebehandlung zur Spannungsreliefierung).

 

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